Beschlossen ist, dass erst einmal vier CRJ700 die Flotte verlassen, im April 2013 die erste, im Mai die zweite, Im Juni die dritte und im Juli eine vierte. Danach sollen die restlichen erst einmal weiter operiert werden, um keinen allzu krassen Aderlass bei Lufthansa CityLine zu produzieren, was die Airline in ihrer Existenz gefährden könnte. Dennoch ist die Ausflottung nur noch eine Frage der Zeit. Es gibt nur aktuell keinen Beschluss, ab wann konkret die dann restlichen 16 CRJ700 ausgeflottet werden sollen. Man möchte Zeit gewinnen, um sie eventuell doch noch durch größere Flugzeuge ersetzen zu können.
Das Problem der Lufthansa CityLine ist Folgendes:
Sie operiert im Lufthansa Regionalverbund als einzige Fluggesellschaft mit der Schrift- und Bildmarke der Lufthansa, genießt nach Einführung der Embraer eine hohe Akzeptanz bei den Fluggästen, kann statistisch in Punkto Regelmäßigkeit, Pünktlichkeit und Servicequalität mit der Lufthansa Passage mithalten, ist im Gegensatz zur Lufthansa Passage aber im Bereich Personalkosten wesentlich günstiger.
Die Lufthansa CityLine hat sich als Hubfeeder auf die Bedienung von Frankfurt und München konzentriert und könnte dort, nicht nur in den Augen einiger Lufthansa-Manager, eine größere Rolle spielen und mehr Flugzeuge bereedern.
Die Schlichtungsvereinbarung zwischen der VC und Lufthansa lässt dies aber aktuell nicht zu.
Flugzeuge über 90 Sitze, die mit Lufthansa Schriftzug und Bildmarke oder Lufthansaflugnummer geflogen werden, müssen mit Cockpitpersonal besetzt sein, das nach Konzerntarifbedingungen der Lufthansa Passage bezahlt wird.
Eine Ausnahme gilt bis 2015 für 24 Embraer E195/ E190. Davon werden bei Augsburg Airways 5 E195 betrieben, bei Air Dolomiti auch 5 E195 und bei Lufthansa CityLine 14 Embraer (9 E190 + 5 E195). Diese fliegen aktuell nicht mit Piloten, die dem Konzerntarifvertrag unterliegen. Darüber hinaus fliegen aktuell bei Lufthansa CityLine weitere 14 Embraer E195, die mit Piloten besetzt sind, die zu Konzerntarifbedingungen bezahlt werden, also von Piloten der Lufthansa Passage mit Lufthansa Gehältern.
Nur wenn bis 2015 ein Bestand von 330 Flugzeugen über 90 Sitzen erreicht wird, die im Lufthansakonzern mit Lufthansa-Logo oder Lufthansa-Flugnummer fliegen, dürfen von diesen Flugzeugen 27,5 Prozent von Piloten mit anderen Tarifbedingungen als die Konzerntarifbedingungen geflogen werden. Wird diese Schwelle bis 2015 nicht erreicht verliert die Ausnahmegenehmigung für 24 Embraer ihre Gültigkeit. So steht es in diesem Schlichtungspapier, das seinerzeit von Herrn Dohnanyi mit der VC und Lufthansa ausgehandelt wurde.
In diesem Fall würden im Jahr 2015 Augsburg Airways, Air Dolomiti und Lufthansa CityLine alle Embraerflugzeuge in die Hände der Lufthansa Passage geben müssen. Sie würden diese Flugzeuge nicht mehr zu ihren Vergütungsbedingungen weiter betreiben dürfen.
Wenn bis dahin dann auch noch alle 20 CRJ700 ausgeflottet wären würde Lufthansa CityLine nur noch 12 CRJ 900 betreiben. Die Lufthansa CityLine wäre dann in ihrer Existenz gefährdet, weil sie schlichtweg zu klein wäre, um als eigenständige Gesellschaft weiter zu bestehen.
Das ist das Dilemma......
Deswegen wartet man noch mit der Ausflottung der restlichen 16 CRJ700, obwohl sie eigentlich - rein wirtschaftlich gesehen - ebenfalls möglichst schnell stillgelegt werden müs