Angstcultuur Euro/German-Wings

Hector

New member
Tjongejonge, tis wat bij onze oosterburen. Ik hoop dat er een hoop mensen zijn die zich nog eens achter de oren krabben voordat ze daar überhaupt nog hun cv heen te sturen......
 
Even voor de context: Een collega is gedwongen zich medisch te laten herkeuren nadat hij zich nogal kritisch tegenover de raad van commissarissen had geuit op een informatiebijeenkomst.

Afgezien van het feit of GWI überhaupt nog mensen gaat aannemen (het plan is krimp), de aangelegenheid krijgt vast en zeker nog een staartje denk ik.
 
Kan iemand hier die mail van de personalvertretung van Euro/Germanwings posten? Ik heb hem gelezen maar niet in bezit omdat ik niet van LH of Eurowings ben.
Zulke dingen kunnen niet openbaar genoeg gemaakt worden lijkt mij zodat iedereen weet met wat voor soort baastuig ze te maken hebben. Lijkt de DDR wel. Iedereen die kritiek had, werd als psychisch ziek behandeld, net als deze collega van GW.
 
Dit is nieuw voor mij maar ben erg benieuwd.

Lekkere HR/Flight ops baas/Fleet baas heb je dan ook als die dit soort pesterijen van bovenaf op hun mensen toe laten.
"Maar safety first!" Wat een lachertje weer als dit waar is.
 
Heb de email inmiddels ontvangen. Hartelijk dank hiervoor. De volgende mail, is een mail die de Personal Vertretung van Euro/German-wings aan haar personeel verstuurd heeft afgelopen week. Lang verhaal, maar lees en huiver...

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,

normalerweise würdet Ihr, wie gewohnt, an dieser Stelle eine zynisch-kabarettistische Abhandlung über das Geschehen im Konzern und bei GWI vorfinden.

Doch die Ereignisse der letzten Woche sind so ernst und besorgniserregend, dass wir uns im Moment nicht dazu in der Lage sehen, auch nur ansatzweise humoristisch an das Geschehene heranzugehen. Vielmehr möchten wir Euch mit der folgenden Geschichte eindringlich vor den neuen Vorgehensweisen des Arbeitgebers warnen. Euer Job könnte mit jeder kritischen Meinungsäußerung zu Betriebs-, Unternehmens- oder Konzernthemen in Gefahr geraten. Wir wissen derzeit nicht, welche Äußerungen in welchem Umfeld erlaubt sind und welche nicht.

Sicherlich erinnert Ihr Euch noch an den letzten Vorstoß des Arbeitgebers zur einseitigen Verschärfung der Arbeitsbedingungen: AU ab dem ersten Tag, den wir noch mit einem Lächeln und Humor zur Kenntnis genommen und an Euch veröffentlicht haben. Mittlerweile vermuten wir jedoch, dass ganz ernsthaft die Ansage „AU ab dem ersten Tag“ nur ein erster Schritt hin zu einer – nur vermutet - angestrebten Angstkultur gewesen ist.

Dieser Verdacht erhärtet sich nach unserer jüngsten Erfahrung mit der verschärften Vorgehensweise des Arbeitgebers, repräsentiert durch den Herrn Flugbetriebsleiter und Herrn Personalreferent ... gegenüber unserem Kollegen Lars F.

Aber der Reihe nach.

Lars folgte am 29.09.2016 der Einladung des Aufsichtsratsvorsitzenden zum Townmeeting in Köln. Als die Fragerunde eingeläutet wurde, meldete sich Lars zu Wort, um als GWI-Mitarbeiter seinen Unmut über den Aufbau der Eurowings und die damit im Zusammenhang stehende Spaltung des Personalkörpers zu äußern.

Einen Tag später, am Freitag den 30.09.2016, erhielt der Vorsitzende der PV telefonisch von dem Herrn Flugbetriebsleiter die Nachricht, dass mit einem PV Mitglied ein Personalgespräch geführt werden müsse. Er werde nicht sagen, um wen es sich handele und was der Inhalt des Gespräches sein soll; jedenfalls sei der Kollege bis auf weiteres vom Flugdienst suspendiert.

Es stellte sich heraus, dass es sich um Lars handelte, er sendete uns die Kopie der Einladung zum Personalgespräch zu. Unter anderem war dort folgendes zu lesen:

„Sehr geehrter Herr F.,

hiermit laden wir Sie zum Personalgespräch am 05.10.2016 in der Zeit von 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr lokal im Büro der Flugbetriebsleitung (Germanwings Hauptverwaltung, Germanwings-Str. 6, 51147 Köln, Raum DG 3010) ein.

Gegenstand des Gespräches werden die von Ihnen im heutigen Townmeeting mit Herrn G. (geschäftsführer EuroWings) getätigten Aussagen, sich nicht am Aufbau der Eurowings zu beteiligen, sondern das Gegenteil tun zu wollen und Herrn G. jeden Tag daran zu erinnern, sein.

Bis zur Klärung der Hintergründe Ihrer Aussagen werden wir Sie unter Fortzahlung der Vergütung freistellen.

Schriftliche Aufzeichnungen haben keinen Anlass zu dem Gespräch gegeben.

Neben Ihnen werden an diesem Gespräch der Flugbetriebsleiter Herr …………… und der Personalreferent Herr … teilnehmen.“

Das Gespräch fand am 05.10.2016 statt:

Der Herr Flugbetriebsleiter erläuterte zu Beginn des Gesprächs zunächst die Formalien, wie ein solches Personalgespräch abläuft. Er konfrontierte Lars mit seiner Äußerung gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden und bat um Stellungnahme. Lars erläuterte, dass dieser eine Satz etwas aus dem Zusammenhang gerissen sei und er zunächst auf die Spaltung des Personals und die Entwicklung der EW zu Lasten der GWI-Mitarbeiter eingegangen sei und dann dem Herrn Aufsichtsratsvorsitzenden mitgeteilt habe, dass er dies nicht unterstützen würde. Lars bestritt den Einladungsgrund als solches nicht.

Der Herr Flugbetriebsleiter fragte daraufhin, ob Lars denn wisse, was das Gegenteil von ‚beteiligen‘ sei. Lars entgegnete, „Ja, ‚nicht beteiligen‘“. Der Herr Flugbetriebsleiter korrigierte Lars und sagte „Nein, Lars, das Gegenteil von ‚beteiligen‘ ist ‚zerstören‘, alle glauben, Du möchtest die Eurowings zerstören und alle haben Angst vor Dir“.

Lars entgegnete, dass es nicht seine Absicht gewesen wäre, irgendjemanden zu verängstigen und er glaube auch nicht, dass es so angekommen sei, sollte jedoch seine Wortwahl nicht angemessen gewesen sein, so entschuldige er sich dafür und nehme das Feedback gerne an. Inhaltlich hält er jedoch an seiner Aussage fest, er werde sich nicht an der Spaltung des Personals und den Aufbau der EW gegen einen Großteil der Mitarbeiter beteiligen sondern, ganz im Gegenteil, als Personalvertreter alles versuchen, um eine Spaltung des Personals zu verhindern und die EW für alle Mitarbeiter fortzuentwickeln.

Herr Personalreferent … kam nun ins Spiel und sagte zu Lars, dass alle Angst gehabt hätten, und dachten, dass man nun den Zweiten hätte, der durchdreht. Der PV Vorsitzende schritt nun ein und erklärte, dass das Gespräch hier wohl in die falsche Richtung laufe und es wäre nicht angebracht, den Fall Lubitz mit Lars zu vergleichen.
Die Arbeitgebervertreter insistierten weiter. Jetzt fragte der Herr Flugbetriebsleiter, wie Lars es sich denn vorstelle, seinen Dienst wieder anzutreten. Lars entgegnete, er würde seinen Dienst genauso wie die letzten Jahre antreten, sicher, pünktlich und wirtschaftlich fliegen und äußerte sein Unverständnis ob dieser Frage.

Dann fragte der Herr Flugbetriebsleiter wieder, ob er beim nächsten Mal wieder die gleiche Aussage gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden treffen würde. Lars entgegnete, dass er nach dem nun erfolgten Feedback noch mehr auf seine Wortwahl achten würde, aber inhaltlich würde er sich beim nächsten Mal genauso äußern.

Der Herr Flugbetriebsleiter fragte daraufhin erneut, wie Lars es sich vorstellen könne, seinen Dienst wieder anzutreten. Lars verstand die Frage nicht und äußerte das. Dann entgegnete der Herr Flugbetriebsleiter, dass er aufgrund dieses Vorfalls das Vertrauen in ihn als Kapitän verloren habe und wie Lars denn gedenkt, dieses wieder herzustellen. Lars entgegnete, dass er nicht mehr könne als seinen Dienst genauso zuverlässig zu versehen, wie er das all die Jahre getan habe und dass er nicht verstehe, wo hier ein Vertrauensbruch sein könnte. Der PV Vorsitzende intervenierte nun und erklärte, dass die Aussage gegenüber dem Herrn Aufsichtsratsvorsitzenden hier Gegenstand des Gesprächs sein sollte und nicht die Frage, wie Lars seinen Dienst als Pilot versieht.

Daraufhin berieten sich die Arbeitgebervertreter ca. 5 Minuten getrennt von Lars und dem PV Vorsitzenden. Als Lars und der PV Vorsitzende daraufhin wieder in den Raum gerufen wurden, teilten sie die Maßnahmen mit, zu denen sie sich entschlossen hatten:

Erstens werde man nochmals klarstellen, dass die Äußerung von Lars den Rahmen gesprengt habe und dies nicht wieder passieren darf. Selbstverständlich wäre Kritik aber immer erlaubt und erwünscht.

Dann wurde Lars noch darauf hingewiesen, dass er so lange vom Flugdienst suspendiert bleibe, bis er sich bei FRA PM (der medizinische Dienst der Lufthansa in Frankfurt) einer Untersuchung unterzogen habe, die seine Einsetzbarkeit uneingeschränkt bestätige. Dies könne der FBL laut MTV und davon mache er nun Gebrauch.

Lars erklärte zwar, dass er ein gültiges Medical besitze und nicht verstehe, was das jetzt solle, jedoch blieb die Diskussion ohne Erfolg und die Arbeitgeberseite hielt daran fest. Auffällige Mitarbeiter müsse man zum Arzt schicken, falls etwas passiert, sei man auf der sicheren Seite.

Wir wussten anfangs nicht, wie wir jetzt mit dem Thema umzugehen haben, sowohl als Gremium als auch für unseren Kollegen Lars. Wir haben uns daraufhin eingehend auch mit unserem Anwalt beraten und die verschiedenen Optionen durchgespielt. Wenn Lars nicht zum Arzt geht, weil er (auch zu Recht) keinen Anlass dazu sieht; was könnte dann der Arbeitgeber tun? In § 8 Absatz 5 MTV ist geregelt, dass der Arbeitgeber „bei Vorliegen von berechtigten Interessen“ einen Mitarbeiter auch außerhalb des normalen Medicals zu einem Arzt nach Wahl der GWI schicken kann.
Auch wenn wir alle der Ansicht waren, dass keinesfalls ein berechtigtes Interesse in diesem Sinne vorliegt, nur weil ein Mitarbeiter kritisch gegenüber dem Herrn Aufsichtsratsvorsitzenden seine Meinung geäußert hat, so würde eine grundsätzliche Weigerung von Lars, den Arzt aufzusuchen, arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können (aus unserer Sicht natürlich unberechtigte). So könnte der Arbeitgeber zunächst eine (aus unserer Sicht unberechtigte) außerordentliche Kündigung aussprechen. Da diese bei einem Mitglied der PV der Zustimmung der PV bedarf, würde Lars in einem solchen Falle bis zur Ersetzung der Zustimmung durch ein Gericht bei voller Bezahlung zuhause sitzen.

Auch wenn das finanzielle Risiko überschaubar wäre, so wäre dennoch immerhin die emotionale Belastung für Lars vermutlich hoch gewesen, denn ein solches Verfahren dauert auch gerne mal zwei bis drei Jahre.

Wir haben dann die Möglichkeit genutzt, in der am Folgetag stattfindenden Mediation zumindest zu erreichen, dass Lars sich einen Arzt bei einem AEMC seiner Wahl bestimmen kann. Das gefühlte Risiko, dass FRA PM, deren Mitarbeiter Angestellte des Konzerns sind, Lars auf Anweisung vielleicht „rauschecken“, war uns nach dem bisherigen Verlauf dieser Angelegenheit einfach zu groß. Tatsächliche Hinweise auf eine solche Anweisung an FRA PM oder darauf, ob sie denn überhaupt befolgt worden wäre, hatten und haben wir nicht. Wir hatten aber schlicht Angst um unseren Kollegen.

Lars vereinbarte sodann einen Termin bei der DLR in Köln, allerdings unter Protest, mit dem Hinweis, dass er dies nur tue, um sein Arbeitsverhältnis nicht zu gefährden, aber gesund sei und nicht die geringste Veranlassung für eine solche Untersuchung sehe. Mittlerweile wurde Lars die uneingeschränkte Flugtauglichkeit bestätigt und für ihn sollte das Thema nun abgeschlossen sein.

Aber wie gehen wir nun in Zukunft mit solchen Themen um? Wir sind nach wie vor zutiefst bestürzt, dass wir in einem freiheitlich-demokratischen Land mit solchen, nach unserer Wertung unangemessenen, Repressalien gegen Mitarbeiter konfrontiert werden. Und dies anscheinend nur, weil sich der Mitarbeiter kritisch, vielleicht im falschen Ton, aber weder bedrohend noch beleidigend, in einer Veranstaltung, in der auch noch ausdrücklich zum Meinungsaustausch aufgerufen wird, zu den ohnehin umstrittenen Plänen des Konzerns äußert und nach wiederholter eigener Aussage die Mitarbeiter seines Unternehmens, der Germanwings, schützen möchte.

Lars äußerte sich gegenüber einem Lufthansa-Vorstandsmitglied, welches dem Aufsichtsrat der GWI vorsitzt. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Germanwings GmbH hat nach unserer Auffassung zum Wohle des Unternehmens Germanwings dieses Amt zu führen. Nach unserer Meinung zeigt sich hier das Konfliktpotenzial, dem ein Aufsichtsratsvorsitzender ausgesetzt ist, wenn er - wie hier - gleichzeitig in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Lufthansa AG ebendiese Germanwings - nach unseren Vermutungen - in Raten abzuwickeln hat.
Wir hatten den nur auf Vermutungen beruhenden Verdacht, dass dieses in unseren Augen perfide Schauspiel mit Lars auf Geheiß des Aufsichtsratsvorsitzenden stattfand und haben das Thema über die KTK und den Präsidenten der VC eskaliert. Dort bestritt der Aufsichtsratsvorsitzende jedoch jegliche Intervention zu diesem Thema.

Somit bleibt uns nur die Befürchtung, dass - aus welcher Motivation heraus auch immer - die Idee zu diesem Vorgehen scheinbar alleine beim Flugbetrieb und in der HR-Abteilung geboren worden zu sein scheint. Offen gesagt beunruhigt uns diese Vermutung noch viel mehr.

Wir subsumieren die letzten zwei Wochen:

1. Vor zwei Wochen am Wochenende stellt GWI tarifvertragswidrig pauschal auf AU ab dem ersten Tag um. 2. Vor einer Woche wird Lars aufgrund der Äußerung seiner Meinung suspendiert und danach wegen „Bedenken“ zu seiner Flugtauglichkeit zwangsweise zu einem Arzt geschickt. 3. Gestern erfahren wir, dass der Arbeitgeber die Kollegen anruft, die vor zwei Wochen zwischen dem 1. und 3. Oktober krank waren und OFF oder FST an diesen Tagen nicht gewährt bekommen haben, um ihnen mitzuteilen, dass sie „unter Beobachtung“ stehen.

Alles in allem haben wir die schlimmsten Befürchtungen; die Indizien sprechen nach unserem Dafürhalten für einen neuen Stil der Führung von Mitarbeitern, wie wir es niemals für möglich gehalten hätten. Auf das schärfste verurteilen wir eine solche Entwicklung, sollten wir mit unseren Annahmen Recht haben.

Wir können Euch momentan nur folgende Empfehlungen aussprechen:

• Wenn Ihr krank seid, seid Ihr krank, sucht sofort einen Arzt auf, meldet Euch lediglich krank, keine weitere Kommunikation mit Crewcontrol, außer Beginn und voraussichtliches Ende der Krankmeldung. • Äußert Euch keinesfalls kritisch gegenüber einem Vorgesetzten über Eurowings, Lufthansa etc. • Verfasst AUSSCHLIESSLICH IQSMS-Reports, wenn es die Flugsicherheit betrifft und Ihr per Gesetz zum Verfassen eines Reports verpflichtet seid. • Wenn Ihr einen Report verfasst, dann nur Fakten, keine Prosa, Wünsche oder Empfehlungen - der Arbeitgeber liest die Reports!! • Bei den Personalversammlungen am Nachmittag empfehlen wir Euch, auch wenn Ihr durch Beschwichtigung dazu aufgefordert werdet, keinesfalls Eure Meinung zu äußern, es sei denn, es ist die gleiche Meinung, die der Flugbetrieb hat. • Stellt bei den Personalversammlungen am Nachmittag keine kritischen Fragen; wir machen das für Euch, wir sammeln gerne Eure Fragen und werden sie mittags stellen.
Wir wissen im Moment noch nicht, wie es weiter geht, möchten Euch aber auf jeden Fall davor schützen, in eine Situation zu geraten, die die sofortige Arbeitslosigkeit bedeuten könnte. Wir als PV Mitglieder sind einfach besser geschützt und wir werden Eure Interessen vertreten.

Im Moment arbeiten wir mit Hochdruck mit Anwälten und der VC daran, wieder ein ungestörtes Betriebsklima zu erreichen. Wir sind der Meinung, eine Angstkultur hat bei uns nichts verloren und steht absolut gegen die Flugsicherheit.

Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Eure Personalvertretung"
 
Last edited:
Heb de email inmiddels ontvangen. Hartelijk dank hiervoor. De volgende mail, is een mail die de Personal Vertretung van Euro/German-wings aan haar personeel verstuurd heeft afgelopen week. Lang verhaal, maar lees en huiver...

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,

normalerweise würdet Ihr, wie gewohnt, an dieser Stelle eine zynisch-kabarettistische Abhandlung über das Geschehen im Konzern und bei GWI vorfinden.

Doch die Ereignisse der letzten Woche sind so ernst und besorgniserregend, dass wir uns im Moment nicht dazu in der Lage sehen, auch nur ansatzweise humoristisch an das Geschehene heranzugehen. Vielmehr möchten wir Euch mit der folgenden Geschichte eindringlich vor den neuen Vorgehensweisen des Arbeitgebers warnen. Euer Job könnte mit jeder kritischen Meinungsäußerung zu Betriebs-, Unternehmens- oder Konzernthemen in Gefahr geraten. Wir wissen derzeit nicht, welche Äußerungen in welchem Umfeld erlaubt sind und welche nicht.

Sicherlich erinnert Ihr Euch noch an den letzten Vorstoß des Arbeitgebers zur einseitigen Verschärfung der Arbeitsbedingungen: AU ab dem ersten Tag, den wir noch mit einem Lächeln und Humor zur Kenntnis genommen und an Euch veröffentlicht haben. Mittlerweile vermuten wir jedoch, dass ganz ernsthaft die Ansage „AU ab dem ersten Tag“ nur ein erster Schritt hin zu einer – nur vermutet - angestrebten Angstkultur gewesen ist.

Dieser Verdacht erhärtet sich nach unserer jüngsten Erfahrung mit der verschärften Vorgehensweise des Arbeitgebers, repräsentiert durch den Herrn Flugbetriebsleiter und Herrn Personalreferent ... gegenüber unserem Kollegen Lars F.

Aber der Reihe nach.

Lars folgte am 29.09.2016 der Einladung des Aufsichtsratsvorsitzenden zum Townmeeting in Köln. Als die Fragerunde eingeläutet wurde, meldete sich Lars zu Wort, um als GWI-Mitarbeiter seinen Unmut über den Aufbau der Eurowings und die damit im Zusammenhang stehende Spaltung des Personalkörpers zu äußern.

Einen Tag später, am Freitag den 30.09.2016, erhielt der Vorsitzende der PV telefonisch von dem Herrn Flugbetriebsleiter die Nachricht, dass mit einem PV Mitglied ein Personalgespräch geführt werden müsse. Er werde nicht sagen, um wen es sich handele und was der Inhalt des Gespräches sein soll; jedenfalls sei der Kollege bis auf weiteres vom Flugdienst suspendiert.

Es stellte sich heraus, dass es sich um Lars handelte, er sendete uns die Kopie der Einladung zum Personalgespräch zu. Unter anderem war dort folgendes zu lesen:

„Sehr geehrter Herr F.,

hiermit laden wir Sie zum Personalgespräch am 05.10.2016 in der Zeit von 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr lokal im Büro der Flugbetriebsleitung (Germanwings Hauptverwaltung, Germanwings-Str. 6, 51147 Köln, Raum DG 3010) ein.

Gegenstand des Gespräches werden die von Ihnen im heutigen Townmeeting mit Herrn G. (geschäftsführer EuroWings) getätigten Aussagen, sich nicht am Aufbau der Eurowings zu beteiligen, sondern das Gegenteil tun zu wollen und Herrn G. jeden Tag daran zu erinnern, sein.

Bis zur Klärung der Hintergründe Ihrer Aussagen werden wir Sie unter Fortzahlung der Vergütung freistellen.

Schriftliche Aufzeichnungen haben keinen Anlass zu dem Gespräch gegeben.

Neben Ihnen werden an diesem Gespräch der Flugbetriebsleiter Herr …………… und der Personalreferent Herr … teilnehmen.“

Das Gespräch fand am 05.10.2016 statt:

Der Herr Flugbetriebsleiter erläuterte zu Beginn des Gesprächs zunächst die Formalien, wie ein solches Personalgespräch abläuft. Er konfrontierte Lars mit seiner Äußerung gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden und bat um Stellungnahme. Lars erläuterte, dass dieser eine Satz etwas aus dem Zusammenhang gerissen sei und er zunächst auf die Spaltung des Personals und die Entwicklung der EW zu Lasten der GWI-Mitarbeiter eingegangen sei und dann dem Herrn Aufsichtsratsvorsitzenden mitgeteilt habe, dass er dies nicht unterstützen würde. Lars bestritt den Einladungsgrund als solches nicht.

Der Herr Flugbetriebsleiter fragte daraufhin, ob Lars denn wisse, was das Gegenteil von ‚beteiligen‘ sei. Lars entgegnete, „Ja, ‚nicht beteiligen‘“. Der Herr Flugbetriebsleiter korrigierte Lars und sagte „Nein, Lars, das Gegenteil von ‚beteiligen‘ ist ‚zerstören‘, alle glauben, Du möchtest die Eurowings zerstören und alle haben Angst vor Dir“.

Lars entgegnete, dass es nicht seine Absicht gewesen wäre, irgendjemanden zu verängstigen und er glaube auch nicht, dass es so angekommen sei, sollte jedoch seine Wortwahl nicht angemessen gewesen sein, so entschuldige er sich dafür und nehme das Feedback gerne an. Inhaltlich hält er jedoch an seiner Aussage fest, er werde sich nicht an der Spaltung des Personals und den Aufbau der EW gegen einen Großteil der Mitarbeiter beteiligen sondern, ganz im Gegenteil, als Personalvertreter alles versuchen, um eine Spaltung des Personals zu verhindern und die EW für alle Mitarbeiter fortzuentwickeln.

Herr Personalreferent … kam nun ins Spiel und sagte zu Lars, dass alle Angst gehabt hätten, und dachten, dass man nun den Zweiten hätte, der durchdreht. Der PV Vorsitzende schritt nun ein und erklärte, dass das Gespräch hier wohl in die falsche Richtung laufe und es wäre nicht angebracht, den Fall Lubitz mit Lars zu vergleichen.
Die Arbeitgebervertreter insistierten weiter. Jetzt fragte der Herr Flugbetriebsleiter, wie Lars es sich denn vorstelle, seinen Dienst wieder anzutreten. Lars entgegnete, er würde seinen Dienst genauso wie die letzten Jahre antreten, sicher, pünktlich und wirtschaftlich fliegen und äußerte sein Unverständnis ob dieser Frage.

Dann fragte der Herr Flugbetriebsleiter wieder, ob er beim nächsten Mal wieder die gleiche Aussage gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden treffen würde. Lars entgegnete, dass er nach dem nun erfolgten Feedback noch mehr auf seine Wortwahl achten würde, aber inhaltlich würde er sich beim nächsten Mal genauso äußern.

Der Herr Flugbetriebsleiter fragte daraufhin erneut, wie Lars es sich vorstellen könne, seinen Dienst wieder anzutreten. Lars verstand die Frage nicht und äußerte das. Dann entgegnete der Herr Flugbetriebsleiter, dass er aufgrund dieses Vorfalls das Vertrauen in ihn als Kapitän verloren habe und wie Lars denn gedenkt, dieses wieder herzustellen. Lars entgegnete, dass er nicht mehr könne als seinen Dienst genauso zuverlässig zu versehen, wie er das all die Jahre getan habe und dass er nicht verstehe, wo hier ein Vertrauensbruch sein könnte. Der PV Vorsitzende intervenierte nun und erklärte, dass die Aussage gegenüber dem Herrn Aufsichtsratsvorsitzenden hier Gegenstand des Gesprächs sein sollte und nicht die Frage, wie Lars seinen Dienst als Pilot versieht.

Daraufhin berieten sich die Arbeitgebervertreter ca. 5 Minuten getrennt von Lars und dem PV Vorsitzenden. Als Lars und der PV Vorsitzende daraufhin wieder in den Raum gerufen wurden, teilten sie die Maßnahmen mit, zu denen sie sich entschlossen hatten:

Erstens werde man nochmals klarstellen, dass die Äußerung von Lars den Rahmen gesprengt habe und dies nicht wieder passieren darf. Selbstverständlich wäre Kritik aber immer erlaubt und erwünscht.

Dann wurde Lars noch darauf hingewiesen, dass er so lange vom Flugdienst suspendiert bleibe, bis er sich bei FRA PM (der medizinische Dienst der Lufthansa in Frankfurt) einer Untersuchung unterzogen habe, die seine Einsetzbarkeit uneingeschränkt bestätige. Dies könne der FBL laut MTV und davon mache er nun Gebrauch.

Lars erklärte zwar, dass er ein gültiges Medical besitze und nicht verstehe, was das jetzt solle, jedoch blieb die Diskussion ohne Erfolg und die Arbeitgeberseite hielt daran fest. Auffällige Mitarbeiter müsse man zum Arzt schicken, falls etwas passiert, sei man auf der sicheren Seite.

Wir wussten anfangs nicht, wie wir jetzt mit dem Thema umzugehen haben, sowohl als Gremium als auch für unseren Kollegen Lars. Wir haben uns daraufhin eingehend auch mit unserem Anwalt beraten und die verschiedenen Optionen durchgespielt. Wenn Lars nicht zum Arzt geht, weil er (auch zu Recht) keinen Anlass dazu sieht; was könnte dann der Arbeitgeber tun? In § 8 Absatz 5 MTV ist geregelt, dass der Arbeitgeber „bei Vorliegen von berechtigten Interessen“ einen Mitarbeiter auch außerhalb des normalen Medicals zu einem Arzt nach Wahl der GWI schicken kann.
Auch wenn wir alle der Ansicht waren, dass keinesfalls ein berechtigtes Interesse in diesem Sinne vorliegt, nur weil ein Mitarbeiter kritisch gegenüber dem Herrn Aufsichtsratsvorsitzenden seine Meinung geäußert hat, so würde eine grundsätzliche Weigerung von Lars, den Arzt aufzusuchen, arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können (aus unserer Sicht natürlich unberechtigte). So könnte der Arbeitgeber zunächst eine (aus unserer Sicht unberechtigte) außerordentliche Kündigung aussprechen. Da diese bei einem Mitglied der PV der Zustimmung der PV bedarf, würde Lars in einem solchen Falle bis zur Ersetzung der Zustimmung durch ein Gericht bei voller Bezahlung zuhause sitzen.

Auch wenn das finanzielle Risiko überschaubar wäre, so wäre dennoch immerhin die emotionale Belastung für Lars vermutlich hoch gewesen, denn ein solches Verfahren dauert auch gerne mal zwei bis drei Jahre.

Wir haben dann die Möglichkeit genutzt, in der am Folgetag stattfindenden Mediation zumindest zu erreichen, dass Lars sich einen Arzt bei einem AEMC seiner Wahl bestimmen kann. Das gefühlte Risiko, dass FRA PM, deren Mitarbeiter Angestellte des Konzerns sind, Lars auf Anweisung vielleicht „rauschecken“, war uns nach dem bisherigen Verlauf dieser Angelegenheit einfach zu groß. Tatsächliche Hinweise auf eine solche Anweisung an FRA PM oder darauf, ob sie denn überhaupt befolgt worden wäre, hatten und haben wir nicht. Wir hatten aber schlicht Angst um unseren Kollegen.

Lars vereinbarte sodann einen Termin bei der DLR in Köln, allerdings unter Protest, mit dem Hinweis, dass er dies nur tue, um sein Arbeitsverhältnis nicht zu gefährden, aber gesund sei und nicht die geringste Veranlassung für eine solche Untersuchung sehe. Mittlerweile wurde Lars die uneingeschränkte Flugtauglichkeit bestätigt und für ihn sollte das Thema nun abgeschlossen sein.

Aber wie gehen wir nun in Zukunft mit solchen Themen um? Wir sind nach wie vor zutiefst bestürzt, dass wir in einem freiheitlich-demokratischen Land mit solchen, nach unserer Wertung unangemessenen, Repressalien gegen Mitarbeiter konfrontiert werden. Und dies anscheinend nur, weil sich der Mitarbeiter kritisch, vielleicht im falschen Ton, aber weder bedrohend noch beleidigend, in einer Veranstaltung, in der auch noch ausdrücklich zum Meinungsaustausch aufgerufen wird, zu den ohnehin umstrittenen Plänen des Konzerns äußert und nach wiederholter eigener Aussage die Mitarbeiter seines Unternehmens, der Germanwings, schützen möchte.

Lars äußerte sich gegenüber einem Lufthansa-Vorstandsmitglied, welches dem Aufsichtsrat der GWI vorsitzt. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Germanwings GmbH hat nach unserer Auffassung zum Wohle des Unternehmens Germanwings dieses Amt zu führen. Nach unserer Meinung zeigt sich hier das Konfliktpotenzial, dem ein Aufsichtsratsvorsitzender ausgesetzt ist, wenn er - wie hier - gleichzeitig in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Lufthansa AG ebendiese Germanwings - nach unseren Vermutungen - in Raten abzuwickeln hat.
Wir hatten den nur auf Vermutungen beruhenden Verdacht, dass dieses in unseren Augen perfide Schauspiel mit Lars auf Geheiß des Aufsichtsratsvorsitzenden stattfand und haben das Thema über die KTK und den Präsidenten der VC eskaliert. Dort bestritt der Aufsichtsratsvorsitzende jedoch jegliche Intervention zu diesem Thema.

Somit bleibt uns nur die Befürchtung, dass - aus welcher Motivation heraus auch immer - die Idee zu diesem Vorgehen scheinbar alleine beim Flugbetrieb und in der HR-Abteilung geboren worden zu sein scheint. Offen gesagt beunruhigt uns diese Vermutung noch viel mehr.

Wir subsumieren die letzten zwei Wochen:

1. Vor zwei Wochen am Wochenende stellt GWI tarifvertragswidrig pauschal auf AU ab dem ersten Tag um. 2. Vor einer Woche wird Lars aufgrund der Äußerung seiner Meinung suspendiert und danach wegen „Bedenken“ zu seiner Flugtauglichkeit zwangsweise zu einem Arzt geschickt. 3. Gestern erfahren wir, dass der Arbeitgeber die Kollegen anruft, die vor zwei Wochen zwischen dem 1. und 3. Oktober krank waren und OFF oder FST an diesen Tagen nicht gewährt bekommen haben, um ihnen mitzuteilen, dass sie „unter Beobachtung“ stehen.

Alles in allem haben wir die schlimmsten Befürchtungen; die Indizien sprechen nach unserem Dafürhalten für einen neuen Stil der Führung von Mitarbeitern, wie wir es niemals für möglich gehalten hätten. Auf das schärfste verurteilen wir eine solche Entwicklung, sollten wir mit unseren Annahmen Recht haben.

Wir können Euch momentan nur folgende Empfehlungen aussprechen:

• Wenn Ihr krank seid, seid Ihr krank, sucht sofort einen Arzt auf, meldet Euch lediglich krank, keine weitere Kommunikation mit Crewcontrol, außer Beginn und voraussichtliches Ende der Krankmeldung. • Äußert Euch keinesfalls kritisch gegenüber einem Vorgesetzten über Eurowings, Lufthansa etc. • Verfasst AUSSCHLIESSLICH IQSMS-Reports, wenn es die Flugsicherheit betrifft und Ihr per Gesetz zum Verfassen eines Reports verpflichtet seid. • Wenn Ihr einen Report verfasst, dann nur Fakten, keine Prosa, Wünsche oder Empfehlungen - der Arbeitgeber liest die Reports!! • Bei den Personalversammlungen am Nachmittag empfehlen wir Euch, auch wenn Ihr durch Beschwichtigung dazu aufgefordert werdet, keinesfalls Eure Meinung zu äußern, es sei denn, es ist die gleiche Meinung, die der Flugbetrieb hat. • Stellt bei den Personalversammlungen am Nachmittag keine kritischen Fragen; wir machen das für Euch, wir sammeln gerne Eure Fragen und werden sie mittags stellen.
Wir wissen im Moment noch nicht, wie es weiter geht, möchten Euch aber auf jeden Fall davor schützen, in eine Situation zu geraten, die die sofortige Arbeitslosigkeit bedeuten könnte. Wir als PV Mitglieder sind einfach besser geschützt und wir werden Eure Interessen vertreten.

Im Moment arbeiten wir mit Hochdruck mit Anwälten und der VC daran, wieder ein ungestörtes Betriebsklima zu erreichen. Wir sind der Meinung, eine Angstkultur hat bei uns nichts verloren und steht absolut gegen die Flugsicherheit.

Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Eure Personalvertretung"

Diep triest dit! :(

Dank voor het delen.
 
De vakbond heeft hier al helemaal geen inspraak. Die zijn verantwoordelijk voor het onderhandelen van CAO's verder niets.

Verder biedt de vakbond zijn leden ondersteuning bij rechtszaken, ook financieel. Zowel door eigen advocaten als door aangewezen externe. Maar naar de rechter moet iedereen in zo'n geval zelf. Anderen zoals PV en VC zijn gewoon geen partij cq belanghebbende.

Als er sprake is van strafrecht kan ook iedereen naar de politie stappen en aangifte doen (mobbing bijvoorbeeld). Maar ik denk dat dit een beslissing is die het beste het slachtoffer zelf kan maken.
 
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